Die letzten Ergebnisse

20. Spieltag 2. Bundesliga Saison 14/15
SV Sandhausen - FC St. Pauli 0:0

Sonntag, 26. Dezember 2010

Zwischenbilanz zur Winterpause

Fußball ist kein Wunschkonzert

Hochmut kommt nunmal vor dem Fall. Das bekam auch der SV Sandhausen in der gänzlichen Härte zu spüren. Aufgrund der Neuverpflichtungen wurde der Sandhäuser Sportverein bereits vor Beginn der Saison als Aufstiegskandidat Nummer 1 gehandelt. Irgendwann nahm man sich dieser Ansicht an und ließ sich mitreißen, begann zu träumen.

Mit dem prächtigen 4:1 zum Saisonstart in Burghausen setzte man gleich am ersten Spieltag ein Ausrufezeichen und sicherte sich dementsprechend den Platz an der Sonne der Tabelle. Das diese Freude nur von sehr kurzer Dauer sein sollte ahnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand. Die Fieberkurve der Sandhäuser bewegte sich ab dem 2. Spieltag steil nach unten. Wenig glanzvoll zogen die ersten Wochen der neuen Saison ins Land. Die neue Saison, in der wieder alles besser werden sollte. Am 6. Spieltag schöpfte man nach dem 4:1-Sieg über Dynamo Dresden wieder Hoffnung, die Schwächephase überwunden zu haben.

Dem war nicht so. Ganz im Gegenteil. Einer blamablen Auswärtsniederlage bei Aufsteiger Saarbrücken war ein Trainerwechsel gefolgt. Nachdem ziemlich genau ein halbes Jahr zuvor Sandhäuser Trainerurgestein Gerd Dais gegangen wurde, musste nun auch Frank Leicht seinen Spind räumen. Er konnte den Erwartungen, die an ihn gestellt wurden, nicht gerecht werden. Ob er einfach überfordert war oder einfach die falschen Spieler eingekauft wurden, sollte sich noch früh genug zeigen. Auf seinen Stuhl rückte nun Pavel Dotchev.

Jedoch auch großartigen Leistungen im DFB-Pokal gegen Augsburg oder im besten Saisonspiel gegen Regensburg wurden nicht belohnt. Das Glück war den Sandhäusern nicht hold. In beiden Fällen musste man in letzter Sekunde einen unverdienten Ausgleich des Gegners hinnehmen. Was in der Liga mit einem Punkt noch verkraftbar war, führte im Pokal sogar zum Ausscheiden.

Aber selbst ein Paukenschlag gegen Bremen – nämlich 5:1 – führte den SVS nicht aus dem Tabellenkeller. Abermals konnte man nicht einen zweiten Sieg in Folge einfahren. Das Pech, der scheinbar ständige Begleiter der Kurpfälzer, ist wie es scheint, die einzige Konstante. In den letzten zwei Spielen vor der Winterpause kam man in beiden Fällen gegen 10 Mann nicht über ein Remis hinaus. Noch zwei weitere Spiele waren geplant, dagegen vom Winter torpediert worden. Wodurch der SVS gezwungen ist, auf einem kalten 18.Tabellenplatz zu überwintern.

Jemand sagte mal, ein Trainerwechsel ist nicht immer das Richtige, aber man könne ja schließlich nicht die ganze Mannschaft entlassen. Nun ja auf den SV Sandhausen treffen hingegen beide Teile des Satzes zu. So war womöglich die Entlassung von Gerd Dais eine erste Fehlentscheidung. Zudem wurde heftig am Transferbäumchen gerüttelt und ein Großteil der Mannschaft ausgetauscht. Jetzt, 10 Monate nach der Dais-Entlassung könnte man sich zu Recht fragen, ob man mit selbiger Mannschaft und gleichem Trainer an der jetzigen Position stünde. Ich wage zu behaupten, dass es wohl anders aussehen würde. Das könnte ich auch folgendermaßen plausibel erklären, indem ich daran erinnere, dass damals noch das WIR-Gefühl vorhanden war. Ein eingespieltes Team von damals steht einem momentan bunt zusammengewürfelten Haufen talentierter Einzelspieler, die nicht ineinander greifen, gegenüber.

Nichts passiert ohne Grund, davon bin ich fester Überzeugung. Die Frage ist nur, was will der Fußballgott uns damit sagen? Ich kann nur hoffen, dass die Rückrunde besinnlicher von statten geht als die Hinrunde. Alles über dem Strich der Abstiegsränge sollte momentan als zufriedenstellend eingestuft werden. Auch mir ist klar, dass man mit solch talentierten Spielern ganz woanders stehen sollte. Aber man muss sich auch ganz klar ins Gedächtnis rufen, dass im Fußball eben alles möglich ist. Man sollte auch keine Heldentaten verlangen, zumal man zwar gute Spieler geholt hat, jedoch keine die in den letzten Jahren für Furore überhalb der dritthöchsten deutschen Spielklasse gesorgt haben. Eine realistische Zielsetzung sollte wohl förderlich sein. Unter Druck konnten sie bisher noch nicht so recht zeigen, was sie können. Befreit aufspielen zu können, sollte sie zu ganz anderen Spieldimensionen befähigen. Vom Fußballgott wünsche ich mir zu Weihnachten ganz klar zwei Dinge: 1. den Klassenerhalt und 2. KEINE neuen Transfers zur Winterpause.

Montag, 13. Dezember 2010

Testspiel: Profis gegen Amateure 2:0 (0:0)

Witterungsbedingt fielen sowohl das Spiel der ersten, als auch das der zweiten Mannschaft aus. Kurzerhand wurde ein Testspiel zwischen den Profis und den Amateuren organisiert. Hier ein paar Fotos vom Spiel:

Mehr Fotos findet ihr auf der Facebook-Fanseite des Hardtwaldhelden-Blogs. Und hier gehts direkt zum Fotoalbum


20. Spieltag verlegt

Das erste Rückrundenspiel gegen die Offenbacher Kickers wurde auf Samstag, 22.Januar 2011 14 Uhr verlegt.

Mittwoch, 8. Dezember 2010

19. Spieltag - 3. Liga Saison 10/11

SV Sandhausen - SV Babelsberg 03 0:0

Die ursprünglich für Samstag angedachte letzte Hinrundenpartie des SV Sandhausen gegen den Liganeuling aus Babelsberg war bereits im Vorfeld auf den gestrigen Dienstag verlegt worden. Die Platzkommission gab Montagmorgens ihren Segen und die Partie konnte stattfinden. Ohne die ehrenamtliche Arbeit vieler freiwilliger Helfer hätte das Spiel wohl abermals verlegt werden müssen.

Pünktlich zum Anpfiff strömten niagarafallartige Regengüsse auf den Rasen hinab. Gute Spielbedingungen waren somit nicht gegeben. Ein einziges Mat(s)chfeld und eine große Hürde für die Sandhäuser Kicker, die doch jeden Punkt so dringend benötigen. Pavel Dotchev nahm im Gegensatz zum letzten Spiel bloß eine Änderung vor. Wie bereits erwartet ließ er für den vom Verletzungspech geplagten Stickel, Pischorn von Anfang an aufs Feld.

Beide Teams starteten etwas verhalten und hatten stellenweise mit dem Untergrund zu kämpfen. Die erste nahmhafte Chance verzeichnete Danneberg auf Seiten der Sandhäuser, als er in der 20. Minute den Ball illusorisch in Marian Ungers Kasten platzierte. Wie von Geisterhand änderte das Leder seine Flugbahn und machte direkt auf der Linie eine Kehrtwendung. Wenn ich es nicht besser wüsste und im Nachhinein gesehen hätte, dass der Ball an der Querlatte verunglückt war - was man auf den ersten Blick nicht als solches deuten konnte - hätte ich behauptet es spukt am Hardtwald. Abgesehen von dieser Szene waren Möglichkeiten in der ersten Hälfte knappes Gut.

Mit dem noch nicht besorgniserrgenden Stand von 0:0 traten die Hardtwaldhelden und ihre Gäste den Gang in die Kabine an. Nach dem Seitenwechsel war erneut Sandhausen die spielbestimmende Mannschaft. Babelsberg konnte abgesehen von Fehlpässen kaum etwas verzeichnen. Doch auch die Sandhäuser schickten das Leder oftmals unsystematisch auf den Weg. Eine bekannte Schwachstelle der Hausherren, nämlich Eckbälle, waren einmal mehr zu ungenau platziert. Aus dem Eckenverhältnis von 6:2, welches auch die Aktivität der beiden Teams widerspiegelte, wurde schlicht und ergreifend nichts gemacht. Das Durcheinander auf dem Feld sprach Bände, somit konnte auch Standardspezialist Schick seine Mitspieler nicht mit verwertbaren Freistoß bedienen.

Für eine gewisse Grundordnung fehlte etwa ein Ristic, der zum einen in der 61. Minute sehr spät die Chance bekam, und zu anderen auf völlig falscher Position nichts ausrichten konnte. Da Dotchev für Ristic Danneberg aus dem Spiel nahm, waren mit einem Mal 4 Angreifer namens Öztürk, Dorn, Löning und Ristic auf dem Feld. Sandhausens Übungsleiter hätte sich vermutlich eher einen Gefallen getan, hätte er einen erneut blaßen Löning oder einen harmlosen Öztürk vom Feld genommen und Ristic an seiner planmäßigen Stelle platziert, von wo aus er hätte wirken können.

Erst als in der Schlussviertelstunde eine Notbremse des Babelsbergers Surma an Dorn für dessen Platzverweise sorgte, konnten die Sandhäuser ihrer drückende Überlegenheit mehr Ausdruck verleihen. Als man durch Öztürk in der 88. Minute jedoch auch die letzte Gelegenheit statt ins Netz nur ans Aluminium befördern konnte, sah man alle Fälle davonschwimmen.

Sekunden nach Anbruch der 90.+1 beendete Schiri Metzen abrupt das Spielgeschehen und die glücklosen Sandhäuser mussten sich erneut mit einer Punkteteilung zugunsten des Gegners zufrieden geben. Für Babelsberg war es ein gewonnener Punkt, für Sandhausen waren es dagegen zwei verlorene. Abermals kam die Mannschaft sichtlich nicht aus dem Knick. Gebeutelt vom Pech, hat es wieder nicht sollen sein. Ein Grund mehr am kommenden Samstag im letzten Auswärtsspiel vor der Winterpause und dem zugleich ersten Rückrundenspiel nochmal Akzente zu setzen und sich am besten mit einem Auswärtsdreier gefolgt von einem Heimdreier gegen Burghausen in die Winterpause zu verabschieden.

Dienstag, 30. November 2010

Einzelkritik: SpVgg Unterhaching - SV Sandhausen

Wie bereits in der letzten Woche habe ich auch diese Woche die einzelnen Spielleistungen unter die Lupe genommen.

Frederic Löhe: Beim Gegentreffer nicht mit der nötigen Konsequenz. Ich wage zu behaupten den hätte er verhindern können.  
Note 3,5

Florian Tausendpfund: Seine Spielweise empfand ich als zu aggressiv und schwerfällig. 
Note: 3,5

Michael Stickel: Machte seine Sache gut, wurde jedoch früh durch eine Verletzung gestoppt.  

Note: 2,5

Roland Benschneider: Blieb über weite Strecken blass. 

Note: 3,5

Michael Schick: Ordentliche Partie. Bei den Standardsituationen leider nicht so effektiv wie vergangene Woche. 

Note: 2,5

Roberto Pinto: Der große Pechvogel, sein vergebener Elfmeter brachte Sandhausen von der Gewinnerstraße ab. 

Note: 3

Julian Schauerte: Wenig Bindung zum Spiel, konnte nicht an seine Leistung in der Vorwoche anknüpfen. 
Note: 3,5

Tim Danneberg: Ganz passabel, es fehlte ihm jedoch gerade in den entscheidenden Momenten der nötige Biss, um den Gegner vom Strafraum fernzuhalten und war somit unglücklicher Weise direkt am Gegentor beteiligt. 
Note: 3

Emre Öztürk: Für seine Verhältnisse viel zu zurückhaltend. Hatte schon deutlich offensivere Tage. Ist als Joker wertvoller wie von Beginn an.  

Note: 3,5

Frank Löning: Erneut zu passiv. Hält nun schon eine Weile seine Torjägerqualitäten unter Beschuss.  

Note: 3,5

Regis Dorn: Als einer der Wenigen kämpferisch überzeugend.  

Note: 2

Marco Pischorn: War durch Stickels verletzungsbedingte Auswechslung ab der 30. Minute gefordert. Bestritt seit Wochen endlich mal wieder ein Spiel für die erste Mannschaft. Hatte selten Probleme mit den spärlichen Hachinger Offensivbemühung. 

Note: 2

Dominik Rohracker: Hielt sich nach seiner Einwechslung weitestgehend bedeckt, konnte keinen frischen Wind erzeugen. 
Ohne Bewertung

Sreto Ristic: Kam zu spät, um etwas zu bewirken. 
Ohne Bewertung

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Montag, 29. November 2010

18. Spieltag - 3. Liga Saison 10/11

SpVgg Unterhaching - SV Sandhausen 1:1 (0:0)

Realistische Chancen auf zumindest einen einfachen Punktgewinn gegen heimschwache Hachinger rechneten wir uns nach dem starken Auftritt vergangene Woche allemal aus. In der Startformation gab es gegenüber voriger Woche zwei Veränderung: Öztürk statt Blum im Angriff und Tausendpfund an Rubinks Stelle.

Die Anfangsphase gestaltete sich etwas verhalten auf beiden Seiten. Es machte ein wenig den Anschein, als hätten beide Teams keinen richtigen Durchblick, wen sie da gegenüber haben. Sandhausen konnte bereits in der ersten Hälfte vermehrten Ballbesitz verzeichnen, spielte sich jedoch kaum nennenswerte Chancen heraus. In dieser schläfrigen ersten Dreiviertelstunde erbosten nur zwei Aufreger die Gemüter. Zum einen war dies unerfreulicherweise die frühe verletzungsbedingte Auswechslung von Stickel, für den Sandhausens Übungsleiter Dotchev dann Pischorn aufs Feld schickte. Sandhausen agierte zu harmlos gegen recht schwache Münchner Vorstädter, warteten erfahrungsgemäß auf eine Steigerung nach dem Seitenwechsel.

Sekunden vor Ende der ersten 45 Minuten ließ Schiri Unger einer Notbremse von Haching-Kapitän Hoffmann die rote Karte folgen und zeigte zum Punkt. Pinto, der im letzten Match die Fanherzen mithilfe zweier verwandelter Elfmeter höher schlagen ließ, trat an und zog vorbei. Nach dem Kabinengang war Haching mit einem Mann weniger auf dem Feld recht ideenlos und konnte der verdienten Gästeführung durch Goalgetter Dorn nichts entgegenwirken. Wenn die Spielvereinigung dann doch mal die Kickschuhe am Leder platzieren konnte, war dies meist gefolgt von einem Fehlpass. Die Kurpfälzer verzichteten auf sich bietenden Gelegenheiten, waren sich folglich wohl sehr sicher gegen dezimierte Hachinger mit nur einem Tor den dreifachen Punktgewinn einzufahren.

Abgesehen von Regis Dorn hatte wohl keiner der Hardtwaldhelden mehr den Anreiz das Runde ins Eckige zu befördern. Aber wie wir wissen werden fahrlässig ungenutzte Chancen zumeist mit Gegenwehr bestraft. So war das Pech dem SVS hold und ein verstolperter Ball landete Minuten vor Ende der doch recht einseitigen Partie von Amachaibous Füßen. Dieser stellte den Sandhäusern beim geplanten Sprung auf Platz 15 ein Bein und lochte zum Ausgleich ein. Die 45 Minuten, in denen der SV Sandhausen mehrfach das Leder in Kampas Kasten hätte unterbringen können, waren wohl zu wenig.

Die Einwechslung von Ristic in der 87. Spielminute kam wohl zu spät. Etwas frischer Wind zu einem früheren Zeitpunkt hätte dem Sandhäuser Spielfluss vermutlich keinen Schaden zugefügt. Bereits zum Augenblick des verschossenen Elfmeters war das kurzwährende Glück verflogen und mit dem Ausgleich die wiederaufgekeimte Hoffnung auf den zweiten Sieg in Folge zerstört. Der Fussballgott hat uns die Türe aufgehalten und der SV Sandhausen hat sie wieder ins Schloss fallen lassen. Ließe man auf Chancen Tore folgen, anstatt sie unbesonnen  verwelken zu lassen, würde man sich nicht in dieser schwer lösbaren Situation befinden. Die Möglichkeiten sind gegeben, die Spieler verfügen über ausreichendes Leistungsvermögen und das Schiff ist noch nicht gekentert. Es liegt jetzt an der Mannschaft sich aus dem Tabellenkeller herauszuspielen und dafür müssen nun mal alle alles geben. Wir stehen hinter euch!


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Mittwoch, 24. November 2010

17. Spieltag - 3. Liga Saison 10/11

SV Sandhausen - SV Werder Bremen Amateure 1:2 (0:1)

Mit gemischten Gefühlen begann der Fussballnachmittag im Hardtwaldstadion. Mäßige 1400 Zuschauer im obligatorischen Kellerduell der höchsten Spielklasse des DFB. Damit lag der Schnitt zumindest einmal über den miesesten Erwartungen.

Sandhausen fand wie einst gegen Regensburg überraschend gut ins Spiel und konnte bereits nach Bruchteilen der ersten Minute nahmhafte Chancen verzeichnen. Leider blieben die Chancen – wie unlängst so oft – ungenutzt. Werders Testroet ließ sich in der Zwischenzeit nicht zweimal bitten und führte Sandhausens Keeper geschickt an der Nase herum und überwand ihn in sehenswerter Leichtigkeit zum Führungstreffer für die Gäste. Tore wie dieses werden vom Fan belächelt, über einen Gegentreffer wie jenen kann man sich jedoch nur die Augen reiben und sich fragen, womit man so etwas bitteres verdient hat.

Erneut heimgesucht vom Fluch des frühen Gegentreffers ließen sich die Sandhäuser ab jetzt nun nimmermehr beirren in diesem bedeutsamen 6-Punkte-Spiel. Eine halbe Stunde musste sich der Sandhäuser Fan noch gedulden, bis Danneberg nach einem ‚Schick’en Freistoß die Gelegenheit nutzte und den verdienten Ausgleich besorgte. Bremen wurde direkt nach der Pause eines besseren belehrt sich nicht auf einer hauchdünnen 0:1-Führung - in der Fremde gegen aufgeweckte Sandhäuser - auszuruhen. Nur 2 Minuten nach Wiederanpfiff der Partie krempelte Regis Dorn in alter Torjägermanie die Partie um und sorgte mit seinem 3. Saisontreffer für die 2:1-Führung der Hausherren.

Kurz darauf fiel Löning im grün-weißen Strafraum. Pinto verwandelte den fälligen Elfmeter nach zögerlichen Anlauf dann doch gewohnt sicher. Nur Minuten später wurde der Ball abermals Richtung Bremer Kasten ge‚Schick’t. Benschneider nahm dankend an und nickte ein zum 4:1. Und weil an diesem Tage aller guten Dinge 5 und nicht 3 waren, ließ es sich Elfmetertorschützenprimus Roberto Pinto nicht nehmen nach Einladung von Referee Cortus das Leder zum 5:1 einzuschieben.

Mit einem Spektakel wie diesem hatten im Vorfeld nur wenige gerechnet. Ich war eine der wenigen, die sich an dem Gedanken so sehr festgeklammert hat, dass es sogar funktioniert hat. Da sieht man mal wieder: Glauben versetzt Berge. Oder in diesem Fall Schick, nur dass es nicht Berge waren, sondern Toptorvorlagen.

An diesem pietätvollen Spieltag muss man einigen Spielern Tribut zollen, anderen wäre es jedoch zu empfehlen sich etwas aufopferungsvoller zu präsentieren. Angenehm rühmen sollte man in jedem Falle Schick, Stickel, Schauerte und Pinto, die unentwegt - den für den Klassenerhalt nötigen - Kampfgeist verkörperten. Auch Dorn rief mit seiner Leistung Erinnerungen an seine Topsaison hervor und kann mit gleichbleibendem Ehrgeiz eine abermals torgeballte Saisonleistung erzielen.

Mit der Genesung von Sreto Ristic steht Pavel Dotchev zudem wieder einer der verlässlichsten und systemorientiertesten Spieler zur Verfügung, von dessen Potenzial wir uns hoffentlich am kommenden Sonntag in Unterhaching einmal mehr überzeugen lassen können.


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Montag, 22. November 2010

Einzelkritik SV Sandhausen - Werder Bremen II 5:1 (1:1)

Wie wir ja alle wissen, kann man sich die Kicker-Benotungen getrost in die Haare schmieren. Also nehm ich das nun mal in die Hand und hatte die Idee neben den Berichten nun auch mal eine Einzelkritik zu verfassen.

Frederic Löhe: Sah bei dem Gegentreffer ziemlich unglücklich aus, hatte danach auch keine Chance mehr sich auzuzeichnen. Note 3,5
Tim Rubink: Zu viele Ballverluste, verkaufte sich unter Wert. Note: 3,5

Michael Stickel: Saubere Arbeit. Einer derjenigen, der sich zu jeder Zeit erfolgreich um den Ball bemühte und sein Team mit guten Einzelaktionen beglückte. Note: 1,5

Roland Benschneider: Hatte deutlich mehr positive Spielanteile als gegen Koblenz. Mit dem Tor zum 4:1 machte er den Sack zu und bescherte der Mannschaft somit Erleichterung. Note: 2,5

Michael Schick: Aus dem Spiel heraus sehe ich noch Steigerungspotenzial, die Standards sind Top. Note: 1,5

Tim Danneberg: Er verwertete eine super Vorlage von einem 'Schick'en Freistoß zum wichtigen 1:1 und leitete damit die Wende des Spiels ein. Note: 2

Julian Schauerte: Von Anfang an vom Kampfgeist angeführt, hat ein ordentliches Spiel gemacht. Note: 2

Roberto Pinto: Spritzig, schnell und ideenreich. Mit seinen beiden sicher verwandelten Elfmetertoren hatte auch er gehörigen Anteil am Sieg und der Höhe in welcher er ausgefallen ist. Note: 2

Danny Blum: Zu unsicher am Ball, hätte bereits vor dem frühen Gegentreffer den SVS in Front bringen können. Note: 3,5

Frank Löning: War nicht immer auf der Höhe. Note: 3,5

Regis Dorn: Für seine Verhältnisse rannte er viel & weit in diesem Spiel. Man konnte auch wieder den 'alten' Regis Dorn erkennen und kann zuversichtlich sein, dass er wieder in seine Torjägerform zurückfindet. Erledigte mit seinem Treffer zum 2:1 auch seinen Anteil am Sieg. Note: 2

Florian Tausendpfund: Kam spät rein, man konnte keine nahmhaften Fehler erkennen, er konnte sich jedoch auch nicht groß auszeichnen. Ohne Bewertung

Dominik Rohracker: Noch ein wenig unbeholfen an manchen Stellen, aber sicherlich besteht Steigerungspotenzial. Ohne Bewertung

Emre Öztürk: Zum Last-Minute-Treffer haben die 9 Minuten, die er Zeit hatte nicht gereicht. Hätte aber sicherlich bei einer früheren Einwechslung noch seinen Teil zum Ergebnis beitragen können. Ohne Bewertung

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Dienstag, 16. November 2010

16. Spieltag - 3. Liga Saison 10/11

TuS Koblenz - SV Sandhausen 3:0 (2:0)


Den letzten überzeugenden Auftritt legten die Kurpfälzer zu Hause gegen den SSV Jahn Regensburg hin. Doch auch da war die Fortuna nicht auf unserer Seite und das Spiel fand mit dem Gegentreffer zum Ausgleich für den Jahn in der letzten Spielsekunde keinen verdienten Ausgang für die Sandhäuser. Seit diesem Spiel fiel man immer weiter in Trance. In den verloren vergangenen Partien gegen Erfurt und Rostock wahrte man trotz allem mit überzeugend herausgespielten Chancen noch den Hauch auf eine positive Wende.

Vergangenen Sonntag in Koblenz sollten die Sterne also auf Besserung stehen. Bereits Samstagmittags gewannen mit Bayern und Jena zwei der Kellerkinder und auch Bremens Zweitvertretung war nach bereits 4 Spielminuten mit 2:0 in Führung. Nun standen die Hardtwaldhelden mehr denn je unter Druck.

In Koblenz waren derweil die (schwarz-)weißen Flaggen gehisst. Sandhausen kam schlecht ins Spiel und geriet 15 Minuten nach Anpfiff durch einen sauberen Volleyschuss von Nöttbeck nach Eckball in Rückstand. Der lange Benschneider war wie gegen Rostock vom Pech geplagt. Nachdem er im Sandhäuser Strafraum eine Begegnung mit dem Koblenzer Rahn hatte und verzweifelt versuchte dessen Torschuss zu vereiteln, zeigte Referee Valentin auf den Punkt. Man lag nun 0:2 hinten und hatte eigentlich nicht mehr viel zu verlieren und hätte sozusagen befreit aufspielen können. Dem war nun nicht so. Ganz im Gegenteil, es fehlte vorne wie hinten an Dominanz. Die Sandhäuser irrten weiter ohne jegliche Gegenwehr und Torgefährlichkeit auf dem Rasen umher.

Sang- und Klanglos verschwand man nach dem Pausenpfiff in der Kabine und kam in veränderter Formation wieder zurück auf den Platz. Für Sievers und Ulm ummantelten sich nun Fischer und Dorn mit ihren Trikots. Einen Torschuss auf den Koblenzer Schlussmann gabs bis zu diesem Zeitpunkt nicht. Da konnte selbst der letztjährige Torschützenprimus Dorn nichts mehr reißen.

Das Ende vom Lied war selbstverständlich noch ein dritter Gegentreffer, um nicht zu verpassen mit den Bremer Amateuren punkt- und torgleich zu ziehen. Hierbei hält uns nur noch die Tatsache, dass wir trotz mehrer Gegentore auch mehrere Tore geschossen haben hauchdünn auf dem vorletzten Platz.

Ich würde nicht einmal behaupten, dass Koblenz an diesem Tag gut gespielt hat, ich würde eher sagen, wir waren einfach noch schlechter. Wenn man gegen eine so ideenlose und schwache Koblenzer Truppe mit 0:3 untergeht, dann kann irgendwas grundlegendes nicht stimmen. Ich habe nun bereits mehrfach das entgleiste Wir-Gefühl bemängelt, wobei ich jede Woche aufs Neue feststellen muss, dass sich wieder nichts geändert hat. Bis vor der Partie gegen Koblenz hatte ich mich nie ernsthaft mit dem Gedanken an die Regionalliga befasst. Doch bei so einer Leistung sind sich mittlerweile auch die treuesten Seelen sicher, dass man vor diesem Thema nicht mehr die Augen schließen kann und man sich mit dem Gedanken vertraut machen muss, dass das Thema so aktuell wie nie zuvor war.


Zudem muss ich anmerken, dass Spieler die verdientermaßen etwas in der Startformation zu suchen hätten, auf der Bank Platz nehmen müssen oder in die 2. Mannschaft geschickt werden. Als da wären Emre Öztürk, Regis Dorn, Michael Stickel oder aber Marco Pischorn.

Der letzte Sandhäuser Sieg liegt nun bereits 8 Spieltage zurück und scheinbar keiner weiß mehr so genau, wie es sich anfühlt zu siegen. Nun kommt als nächster Gegner der Tabellenletzte in Form der Zweitvertretung des SV Werder Bremen ins Hardtwaldstadion. Ein Kellerduell, welches für den Fan des wohl schönsten Ballsports, sicherlich keine Augenweide darstellen wird. Wobei ich mir dennoch sicher bin, dass das Spiel im Anbetracht der Situation nicht gerade vor Langeweile strotzen wird.


Mittwoch, 10. November 2010

15. Spieltag - 3. Liga Saison 10/11

SV Sandhausen - FC Hansa Rostock 1:2 (0:1)

Ein Auswärtsreise-Verbot für die nächsten beiden Spiele hatte der DFB den treuen Anhängern des FC Hansa Rostock erteilt. Die Sandhäuser Security ließ sich jedoch erfolgreich beirren und öffnete die Tore.

Die Aufstellungen ließ mich doch ein wenig aufhorchen. Ich hätte wohl einige andere Kandidaten im Kader erwartet, was jedoch teilweise von Gelbsperren oder Verletzungspech vereitelt wurde. So fehlten ganz dringend beispielsweise Daniel Jungwirth, der in den Partien gegen Ahlen und Aalen mit seinem Ehrgeiz und seiner Treffsicherheit punkten konnte. Zudem vermisste ich auch den angeschlagenen Sreto Ristic, dessen Anwesenheit bereits reicht, um den Jungs  geordnetere Spielzüge zu entlocken. Das Pischorn krankheitsbedingt nur mit Abwesenheit glänzen konnte, Stickel lediglich einen Platz auf der Bank fand und Ulm aufgrund der 5. Gelben passen musste, war nicht im Geringsten von Vorteil für die Hardtwaldhelden.

Wie man bereits in den letzten beiden Heimspielen anmäkeln musste, geriet man erneut in weniger als 5 Minuten in Rückstand. Keine Glanzleistung wie ich finde. SVS-Keeper Löhe in diesen Tagen leider zu unkonzentriert, so hätte man den frühen Rückstand mit einem besseren Reflex wohl ausmerzen können. Damit ist er wohl nicht der Einzige, dem momentan das gewisse Fünkchen Selbstvertrauen fehlt. Neben Blut floss sichtlich auch Angst durch die Adern der Sandhäuser. So brachte man es trotz zahlreicher Chancen nicht fertig den Ausgleich zu erzielen.

Auch in der zweiten Hälfte schrammte das Leder wie einstudiert allerhöchsten an die Latte. Sandhausen nahm die Zügel in die Hand und dominierte das Spiel. Während der spielstärksten Drangphase hatte man jedoch die Hintertür außer Acht gelassen und beglückte die Rostocker mit einem Szenario der Gattung ‚Tag der offenen Tür‘. Wie bereits in der 1. Hälfte: 1 Schuss, 1 Tor und Löhe war erneut überwunden. Die Sandhäuser ließen sich indes nicht aus der Fassung bringen, hatten u.a. durch Emre Öztürk abermals etliche Gelegenheit. Dieser wurde ungeachtet dessen für Roberto Pinto ausgewechselt, was die zurückhaltende Phase der Sandhäuser einläutete.

Nun waren kaum noch nennenswerte Aktionen auf beiden Seiten zu vermelden, bis der eingewechselte Regis Dorn seinem ehemaligen Arbeitgeber in der 90. Minute nochmal zeigte, wo der Hammer hing. Immerhin nochmal ein Lebenszeichen, wobei er,  der quirlige Rohracker, sowie Emre Öztürk - der gerade in seiner stärksten Phase aus dem Spiel gerissen wurde - die scheinbar einzigen vom Kampf beseelten Persönlichkeiten in den eigenen Reihen waren.

Alles in allem kann ich nur unterstreichen, wenn Kapitän Frank Löning seinem Team zu verstehen gibt, dass wir bei gleichbleibenden Leistungen den Gang in die Regionalliga antreten müssen. Das muss jedoch nicht sein, wenn sich alle mal auf die gemeinsame Sache einlassen und bereit sind füreinander zu kämpfen. Da lob ich mir doch das D’Artagnan-Prinzip, welches heißt: ‚Einer für Alle und Alle für Einen‘.

Montag, 8. November 2010

12. Spieltag - Verbandsliga Nordbaden Saison 10/11


SV Waldhof Mannheim II - SV Sandhausen II 2:2 (0:0)


Ein ziemlich ausgeprägter Regenguss nässte am Samstagmittag den Alsenweg. Im Stadion war bereits die A-Jugend-Partie gegen die Frankfurter Eintracht in vollem Gange. Die Amateure waren demnach gehalten auf den nahegelegenen Kunstrasen auszuweichen.

Sandhausen war - wie bereits in den vergangenen drei Partien – abermals von Anfang an die spielbestimmende Mannschaft. Die erste Chance für die Gästeführung verbummelte ausgerechnet Mario Benincasa, der gegen seinen Exclub sicherlich gerne den ein oder anderen Treffer markiert hätte. Ebenso waren auch seine Teamkollegen in Hälfte 1 nicht imstande das Leder im Waldhöfer Kasten unterzubringen. Ähnlich war es allerdings auch mit der Heimmannschaft. Zwischenzeitlich bewegte sich der Ball zwar immer mal wieder in der Nähe der Sandhäuser Strafraumgrenze, SVS-Keeper Julian Böttger zeigte sich davon jedoch kaum beeindruckt und brachte seine offensivschwachen Jungs mit seiner Rückendeckung nicht in Verlegenheit und verschaffte ihn die Zeit in aller Ruhe in Führung zu gehen.

Dem war dann nun leider nicht so. Nach dem Kabinengang zur Pause waren die Mannheimer plötzlich hellwach. So waren dann etwa 10 Spielminuten der zweiten Halbzeit vorüber, bis Böttger dann doch das Nachsehen hatte. Nach einem prekären Sandhäuser Ballverlust nutzte Zimmermann, der bereits das 1:0 vollstreckte, die Gunst der Stunde und knallte auch das 2:0 in die Maschen.

Doch gerade jetzt gaben sich die Sandhäuser jungen Wilden noch nicht auf. Es brauchte zwar ein paar Anläufe, um den Anschluss wiederherzustellen, sie ließen sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen. Mit Stickels Kopfballtreffer zum 1:2 in der 80. Minute war die Chance auf einen Punkt gewahrt und das Feuer endgültig entfacht. Keine 3 Minuten vor Ende der spannenden Schlussphase ließ sich Schulz nicht zweimal bitten und beförderte die Pille nach einem Freistoß von Francesco Krupp ins Mannheimer Gehäuse.

Ein letzter Eckball zugunsten der Hardtwaldhelden wurde abrupt vom übertönenden Schlusspfiff vereitelt. Somit verschaffte sich der Verbandsliga-Neuling im vierten ungeschlagenen Spiel in Folge erneut Respekt und zeigte einmal mehr, dass sie jedem Gegner gewachsen sind. Auch diesmal wäre mit ein wenig Güte des Geschicks ein dreifacher Punktgewinn möglich gewesen, man sollte jedoch die Moral der Jungs loben und sich über das Pünktchen freuen.


Mittwoch, 3. November 2010

11. Spieltag - Verbandsliga Nordbaden Saison 10/11


SV Sandhausen II - VfR Mannheim 1:1 (0:0)



Das es kein Zuckerschlecken gegen den ambitionierten Tabellenzweiten werden würde, war bereits im Vorfeld allen klar gewesen. Doch durch das grandiose 2:0 im vorigen Heimspiel gegen den Tabellenführer aus Spielberg und das überzeugende 0:0 gegen die Zuzenhausen, träumte man von einem erneuten Erfolg. Zugegeben letzte Saison fertigte man eine Klasse tiefer noch Zuzes Zweitvertretung mit 9:0 vom Feld. Wie auch dieses Spiel waren letzte Saison fast alle Spiele sehr offensiv ausgeprägt. So hatte man am Ende der Saison ein überdimensionales Torverhältnis von 114:31 aufzuweisen.

In dieser Saison ist die Torbeute bisher weniger rosig ausgefallen. Mit einem mageren Negativverhältnis von 8:9 nach 9 Spieltagen (In der aus 15 Mannschaften bestehenden Verbandsliga Nordbaden hat die Sandhäuser Reserve ihr spielfreies Wochenende bereits hinter sich) konnte man bisher nicht viel vom Offensivdrang zeigen.

Auch gegen den VfR wurde zunächst nur mäßig angerannt, die erste Chance verbuchte der VfR. Aber keine Gefahr für den souverän aufgelegten Böttger im Sandhäuser Kasten. So zog sich die erste Hälfte ein wenig schleppend hin. Sandhausen stellt zwar die agilere Mannschaft, brachte den Mannheimer Schlussmann Cetin jedoch nicht in Verlegenheit.

Die zweite Hälfte war temporeicher und deutlich interessanter als die erste. Vom VfR, der im letzten Punktspiel gleich 7 mal gegen Bruchsal traf, war jedoch weiter wenig zu sehen. Sandhausen war am Ball, brauchte jedoch bis zur 60. Minute, um die verdiente Führung herzustellen. Nur kurze Zeit später verpasste man knapp den Ausbau der Führung. 10 Minuten vor Schluss gelang den Mannheimern dann sogar der Ausgleich. Zu einem sagbar ungeeigneten Zeitpunkt, allerdings verdient, wenn man die träge Offensive der Gastgeber bedenkt.

Auch die Einwechslung von Krupp für Sascha Just brachte keine Veränderung des Torverhältnisses mehr zustande und die Teams trennten sich remis mit 1:1. In der Tabelle bringt das die Jungen Wilden nicht viel weiter, man kann aber stolz auf ihre Moral gegen die ‚Großen‘ der Liga sein, sich gegen die oben festgesetzten nicht die Blöße gegeben zu haben. Als nächstes bekommt man es auch wieder mit Mannheimern zu tun: man ist zu Gast bei der Zweitvertretung des SV Waldhof Mannheim. Sie stehen in der Tabelle punktgleich nur einen Platz hinter der Böringer-Elf. Auch wenn der SVS in letzter Zeit stark aufgespielt hat, sollte man die Teams auf den unteren Tabellenplätzen nicht unterschätzen. Wenn sie allerdings ihrer Form treu bleiben und noch ihre Spielweise noch mit einen Tick Offensivität salzen würden, dann mach ich mir gar keine Sorgen, dass sie nicht punktlos von dannen schreiten.


Montag, 25. Oktober 2010

13. Spieltag - 3. Liga Saison 10/11

SV Sandhausen - VfR Aalen 1:3 (1:1)


Dass der Tag mit den beiden schwarz-weißen Vereinen nicht sonderlich farbenfroh werden würde, war bereits im Voraus klar. Aber dass der Tag eine solche schwarze Wolke nach sich ziehen würde, hätte wohl keiner für möglich gehalten.

Das Kellerduell zwischen Aufsteiger VfR Aalen und dem ehemals als Aufstiegsaspiranten getitelten SV Sandhausen ist wohl kein Spiel, dass den Sandhäusern gerne in Erinnerung bleibt. Bedauerlicherweise hatten die Sandhäuser wohl den Anpfiff überhört und wurden nach gerademal 60 Sekunden vom gebürtige Wieslocher Andreas Schön geschockt, der den VfR Aalen mit 1:0 in Front brachte.

Sandhausen benötigte noch ein wenig, kam nach etwa 10 Spielminuten aber allmählich in Fahrt. Löning, Sandhausens diesjähriger treffsicherste Schütze, wagte sich in den gegnerischen Strafraum vor, wurde jedoch von Aalens Kapitän Sulu am Torschuss gehindert. Eine der wenigen richtigen Entscheidungen in diesem Spiel von Schiedsrichter Achmüller war der Pfiff zum Elfmeter. Keine rosige Situation für Daniel Jungwirth, der an den Punkt herantrat, schließlich hatten die letzten 3 Elfmeterschützen in Aalens Keeper Bernhardt ihren Meister gefunden.

Nicht so Daniel Jungwirth. Er zielte rotzfrech auf die Mitte und traf. Keine schlechte Quote, wenn man bedenkt, dass er zum ersten Mal in dieser Saison mit der Startelf auf den Platz lief und in seinem 2. Einsatz überhaupt nach nur 45 gespielten Minuten bereits seinen zweiten Treffer markierte. Jungwirth war erst letzte Woche wieder in den Kader der ersten Mannschaft zurückgekehrt, nachdem ihn Ex-Coach Leicht zu Saisonbeginn in die zweite Mannschaft herabgesetzt hatte.

Der Rest der ersten Hälfte zog größtenteils ereignislos ins Land, wobei Sandhausen doch das etwas agilere Team stellte. Anders jedoch nach Wiederanpfiff, waren die Aalener nun kaum zu bremsen. Christian Haas fehlte jedoch mehrfach die Kaltschnäuzigkeit vorm Sandhäuser Kasten, so dass das 1:1 zumindest noch für 10 Minuten gehalten werden konnte. Aalens Routinier Lechleiter, der - ähnlich wie beim SVS Pinto - einer der wenigen ist, der schon länger als eine Saison für den VfR am Ball ist, nutzte einen verpatzten Rettungsversuch von Löhe und läutete damit die erneute Gästeführung ein.

Auch die nächsten 10 Minuten waren für den SVS wenig verheißungsvoll. Michael Stickel, einer unserer Hardtwaldhelden (mit Aalener Vergangenheit), war so ziemlich der Einzige in unseren Reihen, bei dem man auch in der zweiten Hälfte noch einen Herzschlag bemerkte, wollte in diesen Minuten wohl zu viel. Anstelle eines Tores, welches wir ihm alle von Herzen gegönnt hätten, wurde ein Foul von ihm mit der Ampelkarte geahndet. Mehr Pech kann man in diesem Spiel einfach nicht haben. Einen Vorwurf kann man ihm dennoch keinen machen, denn im Gegensatz zu manch anderen Akteuren, ließ seine Bereitschaft wenig zu wünschen übrig. Einer alleine, der dies zeigt, reicht jedoch nicht in diesem 11-köpfigen Mannschaftssport. Vom Wir-Gefühl konnte ich am Samstag nichts spüren. Noch dazu enttäuschten mich die Pfiffe von der eigenen Haupttribüne anstelle von angebrachten Unterstützungsversuchen an die Mannschaft. Auch hier ist es ähnlich wie auf dem Platz. Unterstützung von Vereinzelten bringt der Mannschaft wenig Selbstvertrauen. Man sollte sich ein wenig in deren prekäre Lage hineinversetzen und sich mal fragen, warum sie so weit unten stehen. Schimpft man sich dennoch ‚Fan‘, dann sollte man sich auch so verhalten.

Um dem Spiel den verdienten Tribut zu zollen, vollendete - der für den Torschützen zum 0:1 eingewechselte – Dausch dieses Trauerspiel und nickte mit seinem Kopfballtreffer zum 1:3 den Schlusspunkt für die Gäste ein. Damit sollte für den SVS so langsam der Tiefpunkt erreicht sein. Eine Wende wird wohl erst kommen, wenn sich die Jungs im Klaren darüber sind, dass sie auch mal was riskieren können, weil sie einfach nichts mehr zu verlieren haben. Dann spielen sie womöglich so befreit wie Aalen in der zweiten Hälfte und fahren auch mal wieder einen Dreier ein. Als nächstes ist man zu Gast bei dem heimstarken Thüringern aus Erfurt. Jetzt geht’s im wahrsten Sinne des Wortes um die Wurst.


Mittwoch, 20. Oktober 2010

Vorbericht zum Spiel gegen Aalen

 
Der 13. Spieltag bringt für den SVS und den VfR viele alte Bekannte wieder zusammen. Auch die Fans verbindet eine Freundschaft. Zusammen mit Tim Bauer, Benjamin Barg und Christian Haas kommen nicht nur drei ehemalige Profis des SVS, sondern auch Rufus Froschauer, Andreas Schön, Aytac Sulu & Marcel Klefenz, die alle in der Jugend beim SVS aktiv waren und zu guter letzt auch Aalens Trainer Rainer Scharinger, der für den SVS schon als Übungsleiter & Spieler am Ball war. Auf der anderen Seite ist Sandhausens Michael Stickel, der ganze 7 Jahre für den Verein von der Ostalb seine Kickschuhe schnürte.

Das wird sicherlich eine interessante Partie werden. Beide Vereine benötigen dringend die Punkte, um aus dem unteren Tabellendrittel heraus zu kommen. Sandhausen erlebte in den letzten Spielen bereits einen kleinen Aufschwung, wurde in der Euphorie allerdings ein wenig gedämpft, da es bei den letzten beiden Meisterschaftsspielen nur zu jeweils einem Punkt gereicht hatte.

Mit Aalen kommt ein Gegner an den Hardtwald, der durchaus zu schlagen ist. Die Sandhäuser müssen nur endlich mal den Kopf freibekommen, nicht denken, sondern einfach nur spielen. Über volle 90 Minuten eine Leistung, wie in der geradezu perfekten ersten Hälfte gegen Regensburg, sollte man sich als Ziel setzen. Nur sollten sich die Jungs nicht selbst um den verdienten Lohn bringen, sondern sich mit Toren belohnen.

Sicherlich ist der Hardtwald momentan keine Zuschauermagnet, doch jene Besucher - die ihrem Verein auch in dieser kritischen Zeit zur Seite stehen - sind es, die für die Spieler von Bedeutung sind. Der momentane Kader des SV Sandhausen ist durchaus in der Lage eine negative Platzierung am Ende der Saison noch abzuwenden. Ich bin davon überzeugt, dass sie das nötige Können haben, um zum Saisonende da zu stehen, wo man sich momentan befände, würde man die Tabelle drehen.

Die Tatsache, dass Ich weiß, dass sie es können, reicht allerdings nicht, um irgendwas zu gewinnen oder jedwede Punkte zu holen. Um das zu erreichen, müssen die Jungs anfangen an sich selbst zu glauben. Sie sollen ohne schlechtes Gewissen das Selbstbewusstsein an den Tag legen, um der Liga zu zeigen, dass der SV Sandhausen die anfänglich - von fast allen Trainern der Liga - prophezeiten Aufstiegsambitionen nicht aus Spaß an der Freude zugesprochen bekam, sondern weil das Team über jene Talente verfügt, die man für einen positiven Saisonabschluss benötigt.

Montag, 18. Oktober 2010

9. Spieltag - Verbandsliga Nordbaden Saison 10/11


SV Sandhausen II - SV Spielberg 2:0 (1:0) 


Mit nicht allzu hoher Erwartungshaltung wollte man das Spiel gegen den bisher ungeschlagenen Tabellenführer aus Spielberg möglichst human über die Bühne bringen. Die Gäste mit einen Torverhältnis von 31:8 im Gegensatz zu den bisher offensivschwachen Sandhäusern mit einer Negativdifferenz von 6:9 gab es auf dem Papier einen klaren Favoriten.

Davon war allerdings von der ersten Minute an nichts zu sehen. Sandhausen war die spielbestimmende Mannschaft, während Spielberg nur hinterher rannte. Der gerade wieder genesene Emre Öztürk betrat nach wochenlanger krankheitsbedingter Abstinenz erstmals wieder den Rasen und bewies bereits in den ersten 15 Minuten, dass er das Tore schießen nicht verlernt hat. Mit seinem Hammer zum 1:0 und der damit verbundenen verdienten Führung blühten die Gastgeber noch mehr auf und drängten darauf die Führung auszubauen. Mehrfach konnten die Spielberger aufatmen, als die Sandhäuser den Ball wie magnetisch anstatt ins Tor nur an den Pfosten oder die Querlatte beförderten.

Auch in der zweiten Hälfte hatte der SVS trotz fahrlässig ausgelassener Chancenverwertung die Partie im Griff und strahlte zu jeder Zeit die Sicherheit aus, die 3 Punkte zu behalten. Ein zudem perfekt aufgelegter Julian Böttger im Sandhäuser Kasten verwehrte den Spielbergern auch die letzten minimalen Chancen die Führung mit einem Gegentreffer zu egalisieren.

10 Minuten vor Ende der Partie nutzte Dominik Rohracker einen vom Spielberger Torhüter verschuldeten indirekten Freistoß und machte mit dem 2:0 wohl endgültig alles klar. Damit waren die Spielberger jedoch noch nicht bestraft genug. Es waren gerade noch 5 Minuten zu spielen, als Michael Bischof eine klare Torchance vereitelte und mit einer roten Karte bestraft wurde. Spielberg zu zehnt ebenso uneffektiv wie zu elft, konnten sich schlussendlich noch glücklich schätzen gegen aufgeweckte Sandhäuser nur 2 Gegentore kassiert zu haben.

Erwartet hätte dieses Ergebnis im Vorfeld wohl keiner, umso schöner jedoch, dass die Sensation gelungen ist. Mit etwa 300 Zuschauern war es wohl zudem eins der bestbesuchtesten Amateurspiele des Wochenendes. Wobei die zahlreich erschienen Spielberger mit langen Gesichtern und bösen Minen gen Schiedsrichter das Walter-Reinhardt-Stadion verließen.

Sonntag, 10. Oktober 2010

Montag, 4. Oktober 2010

11. Spieltag - 3. Liga Saison 10/11


SV Sandhausen - SSV Jahn Regensburg 2:2 (2:1)


Noch heute vor einem Jahr stand Regensburg an der Spitze der Tabelle, gefolgt vom SV Sandhausen und Wacker Burghausen. Einzig Regensburg ist auch gut in die neue Saison gestartet. Sandhausen und Burghausen hingegen rutschen mit ihren erst 3 bzw. 2 Saisonsiegen immer weiter in den Keller der Liga. Bislang haben sich letztere Teams zu wenig auf Siege konzentriert. So hat man in Sandhausen mit unerfüllten Erwartungen für Schlagzeilen gesorgt, während Burghausens Mario Basler, der übrigens auch mal Übungsleiter in Regensburg war, mit Poker spielen erfolgreicher ist, als in der Aufgabe als Trainer. 

Am Samstagnachmittag war das Hardtwaldstadion mit knapp 1500 Zuschauern zum wiederholten Male nur mäßig befüllt. Die Kulisse war nicht schön anzusehen. Ganz im Gegensatz zu dem von den Hausherren gespielten Fußball. Sandhausen dominierte das Spiel und setzte den Jahn bereits in der frühen Anfangsphase gehörig unter Druck. Letztjähriger Vorzeigetorschütze Regis Dorn verpasste innerhalb der ersten 5 Minuten zweimal ganz knapp den Führungstreffer. Die Gastgeber ließen kaum einen Ballkontakt des Gegners zu und waren ständig am Drücker. Nach knapp 20 Minuten und einem sagenhaften Lattenknaller von Stefan Zinnow hatte sich der SVS bereits mehr als ein halbes Dutzend hochkarätiger Chancen herausgespielt. Wie immer mit an Bord, Sandhausens unscheinbarer 12. Mann: der Chancentod.

Gut eine halbe Stunde war gespielt, bis die Gäste zum dritten Mal einen ernsthaften Ballbesitz verzeichnen konnten. Darauf folgte die Ernüchterung beim bärenstarken Kurpfälzer Drittligisten: Bastian Schweinsteigers großer Bruder Tobias nickte den Ball zur Gästeführung in den Sandhäuser Kasten. Eine wohl deutschlandweit bekannte Melodie schwirrte mir durchs Ohr: „Es geht schon wieder los, das darf doch wohl nicht wahr sein.“ Allerdings muss man zugeben, dass sich dieser Schlag recht befreiend auf die Hardtwaldhelden auszuwirken schien. Denn weiterhin waren sie nicht nur die weitaus bessere Mannschaft auf dem Platz, sondern unterstrichen auch kurz darauf auch ihre Leistung mit hochkonzentrierter Chancenverwertung. Es dauerte gerade 7 Minuten um den Rückschlag in eine Führung zu drehen. Regis Dorn überwand seine Ladehemmung und markierte seinen ersten Saisontreffer nach Hereingabe von Routinier Ristic, der die Mannschaft einmal mehr gekonnt übers Feld dirigierte. Keine Minute war vergangen ehe Youngster Sebastian Fischer gekonnt mit seinem Führungstreffer die verdiente Führung besorgte.

Auch in der zweiten Hälfte strahlte man stetig Torgefährlichkeit aus, verpasste jedoch erneut mehrfach die Führung der Leistung gemäß weiter auszubauen. Der Einzige, der permanent den schönen Spielfluss der Badner störte, war Schiri Seemann, der mit seinem gelben Kartenwirrwarr verärgte Minen in Sandhäuser Gesichter zauberte. 10 Minuten vor Schluss musste Marco Pischorn frühzeitig den Platz verlassen, weil Seemann sein Kartenspiel mit einer Ampelkarte krönen musste. Wie sollte es nun auch anders sein, vermieste er wohl damit auch den wohlverdienten Sandhäuser Sieg. Regensburgs Haller sorgte allen Ernstes in der 89. Minute für den Ausgleich und machte damit alle Hoffnungen auf die 3 Punkte und einen zumindest minimalen Sprung in der Tabelle zunichte.

Abgepfiffen und eine gefühlte Niederlage anstelle eines verdienten Punktes. Einmal mehr hat man feststellen müssen, wie es sich rächt, wenn man frühe Chancen ungenutzt liegen lässt. Die Mannschaft kann sich jedoch erhobenen Hauptes im Spiegel anschauen und sollte im nächsten Spiel – aufgrund der Länderspielpause erst in zwei Wochen – an genau diese Leistungen anknüpfen, sich jedoch auch mal selbst für die Leistung belohnen und sich die 3 Punkte unter den Nagel reißen. An der Aufstellung gab es meines Erachtens nichts zu mäkeln, auch die Einwechslung von Rohracker, der wie z.B. Emre Öztürk besser in der Rolle des Jokers agiert, als wenn er in der Startformation steht, war gut überlegt, konnte jedoch diesmal leider kein Wunder in der 90. Minute bewirken.

Montag, 27. September 2010

10. Spieltag - 3. Liga Saison 10/11

SV Wehen Wiesbaden - SV Sandhausen 2:0 (0:0)

Es war nicht gerade herbstliches Traumwetter, als wir am Samstag in Wiesbaden angekommen sind. Nichts desto trotz wollten Mannschaft und Fans alles geben um mindestens einen Zähler gegen die starken Wiesbadener zu holen. Gas gaben die Fans im Gegensatz zu den Heimpartien bereits beim Aufwärmen unseres Keepers Freddi ‚the tanker‘ Löhe. Warum ‚the tanker‘? Nunja im Anbetracht dessen, dass er mit den Zusprüchen der Fans wohl noch etwas Selbstbewusstsein getankt hat, haben wir beschlossen ihm diesen Spitznamen zu geben.

Das würde keine leichte Partie gegen den Tabellenfünften geben, zumal vier altbekannte Gesichter in der Startformation des SVWW standen. Unter anderem Publikumsliebling Alf Mintzel, der von unseren Fans gefeiert wurde, als wäre er noch einer von uns. Ebenso, wie auch Ex-Keeper Michael Gurski seinen Applaus von den Sandhäusern bekam, den er nach dem Spiel mit seinem Trikot belohnte.

In der Startelf von Pavel Dotchev fand anstelle von Michael Stickel, der gegen Bayerns Amateure seine vorige gute Form leider nicht bestätigen konnte, diesmal Florian Tausendpfund seinen Platz. Aber, dass dies nun die endgültige Formation sein wird, wage ich zu bezweifeln. Ich gehe davon aus, Sandhausens neuer Trainer wird auch noch dem ein oder anderen, bisher weniger Eingesetzten, die Chance geben sich zu beweisen. David Ulm musste verletzungsbedingt passen.

Die erste Halbzeit zog recht ausgeglichen ins Land, Wehen hatte zwar einen Tick mehr Chancen, war jedoch nicht zwingend besser als Sandhausen, somit verließen die Spieler mit einem gerechten 0:0 den Platz gen Kabine. In der zweiten Hälfte vergaßen die Kurpfälzer leider jeglichen Torhunger in der Kabine. Somit war Wehen ständig am Drücker. Der zuvor noch gefeierte Neu-Wiesbadener Alf Mintzel fiel nach knapp 10 Minuten zu Boden und musste, wie schon letzte Saison im Brita Stadion, vorzeitig verletzt ausgewechselt werden. Damals noch im Sandhäuser Trikot brachte die Auswechslung auch diesmal keine positive Wende. Im Gegenteil, der Sekunden zuvor eingewechselte Bohl reichte Lanzaat den Treffer zur 1:0 Führung für die Gastgeber auf dem Silbertablett. Zu diesem Zeitpunkt ging die Führung der Hausherren allerdings verdientermaßen von statten.

Sandhausen war nach dem Gegentreffer nun wieder wacher, konnte gegen einen reaktionsschnellen Gurski im Wehener Kasten jedoch nichts zählbares ausrichten. Nur wenige Minuten vor Ende der Partie mischte sich erneut ein Ex-Sandhäuser ins Spielgeschehen ein und besorgte den 2:0 Endstand.

Die Sandhäuser in der 2. Halbzeit leider wenig agil, die Wiesbadener dagegen abgezockter. Die Niederlage geht in Anbetracht der vollen 90 Minuten in Ordnung. Nach der anständigen ersten Häfte, hätte man die Zügel in die Hand nehmen sollen, bevor die Wiesbadener diese in die Finger bekommen haben. In der Offensive fehlte abermals das Feuer, dass Löning und Dorn nicht entfachen konnten. Erst mit der Einwechslung von Ristic fiel den Hardtwaldhelden in Hälfte 2 scheinbar wieder ein, dass man auch mal bis zum gegnerischen Strafraum rennen sollte. Emre Öztürk fehlt gerade mehr denn je und ich hoffe auf eine schnelle Genesung. Sein Ballgefühl sorgt nicht nur für Torgefährlichkeit, sondern motiviert auch seine Mitspieler den Kontakt zum Ball zu suchen, anstatt ihn zu vermeiden. Schließlich geht es im Fußball vordergründig ums Tore schießen und nicht ums Tore verhindern.

Donnerstag, 23. September 2010

9. Spieltag - 3. Liga Saison 10/11

SV Sandhausen - FC Bayern München II 1:0 (0:0)


Ein unsagbar schöner letzter Sommertag, den wir gestern hatten. Gegen 18:55 Uhr wusste noch keiner der fast 2000 - überwiegend Sandhäuser - Besucher, ob es ein ebenso schöner Abend werden würde. Pünktlich um 19 Uhr pfiff Bundesliga-Referee Schmidt die Partie gegen die Reserve des deutschen Rekordmeisters aus dem beschaulichen München an.

Die Gastgeber begannen recht eifrig und spielten sich bereits in der Anfangsphase die ersten guten Chancen heraus. In den ersten 20 Minuten spielte sich bis auf einen Eckball und einen verirrten Schuss, alles in der gegnerischen Hälfte ab und Sandhausen war ständig am Drücker. Nur der Abschluss fehlte. Eindeutiges Chancenplus auf Seite der Kurpfälzer, deren Chancenverwertung allerdings zeitweilen irgendwo fernab des Hardtwaldstadions unterwegs zu sein schien.

Torhüter Löhe und seine vierköpfige Defensivabteilung hatten an dem Abend herzlich wenig zu tun. Wenn die Bayern mal in die Nähe des Strafraumes kamen, dann höchstens nach einigen schlecht verwerteten Kontern, die dem Sandhäuser Schlussmann jedoch kaum gefährlich wurden.

Zu Beginn der zweiten Hälfte glich das Spiel einem Flipper-Contest. Anstelle von gut versiertem Kombinationsspiel, konnte scheinbar keine der beiden Mannschaften den Ball länger als 20 Sekunden den Ball in den eigenen Reihen halten. Dennoch kamen die Sandhäuser öfter an den Ball, scheiterten jedoch immer wieder kurz vor der Torlinie. Nach gut einer viertel Stunde legte sich das Gewusel jedoch wieder und der quirlige Youngster Rohracker, der im Sommer erst von den Münchner Bayern an den Hardtwald gewechselt war, brachte nach seiner Einwechslung wieder mehr Leben in das Sandhäuser Spiel.

5 Minuten vor Ende der spannenden Partie verfehlte ein harter Schuss vom eingewechselten Ex-Löwen Tausendpfund nur ganz knapp das Netz. Die Bayern atmeten auf und waren überzeugt unverdientermaßen einen Punkt mit heim zu nehmen. Die Sandhäuser Hardtwaldhelden wirbelten über das Spielfeld, was fehlte war die Belohnung: 1 Tor und 3 Punkte. Als die letzten Sekunden des Spiels anliefen und schon keiner mehr damit gerechnet hatte, überlistete Dominik Rohracker Bayerns Kraft und pfefferte das runde Leder aus etwa 25 Metern unhaltbar ins Eckige. Ein paar Sekunden Nachspielzeit mussten die Jungs noch überbrücken ehe der erlösende Schlusspfiff ertönte.

Spannender kann man ein Spiel wohl kaum gestalten. Nach solch 90 Minuten ist wohl jedem Sandhäuser zum Grinsen zumute und es wird einem wieder mal bewusst, warum wir so an unserem Verein hängen. Ich kann mich nur für den Kampfgeist und die Leidenschaft der Mannschaft bedanken.


Sonntag, 19. September 2010

8. Spieltag - 3. Liga Saison 10/11


SV Sandhausen - VfB Stuttgart 0:1 (0:1)

Das Wetter passte zum Spieltag. Keiner der beiden Mannschaften wusste so recht, was er zu erwarten hatte. Sandhausen nach seiner Berg- und Talfahrt mit neuem Trainer zuversichtlich gestimmt, während Stuttgart nach 4 sieglosen Partien ebenfalls mal wieder einen Dreier holen wollte.

Im heimischen Tor war nach 3 Spielen Unterbrechung wieder Frederic Löhe zurückgekehrt. Blum, der beim Testspiel-Erfolg gegen Hoffenheim überzeugen konnte, bekam zum ersten Mal die Chance sich über 90 Minuten zu beweisen. Fischer, Rohracker und Stickel, die letzte Woche noch in der Anfangsformation zu finden waren, teilten sich gestern die Plätze auf der Bank.

Furios war keiner der beiden Mannschaften in die erste Spielhälfte gestartet. Der Gastgeber zunächst mit mehr Ballbesitz, aber zu wenig Kaltschnäuzigkeit im Strafraum. Die Schwaben nutzten die erste Unachtsamkeit und verwerteten sie prompt zur 1:0-Führung. Bereits nach 8 Minuten lag man nun wieder hinten. Rückfall in alte Gewohnheiten? Nunja, etwas unglücklich war die Situation schon, die restliche Zeit bis zum Pausenpfiff agierte man erfolgreicher in der Defensive, verpasste jedoch den Ausgleich.

Nach Wiederanpfiff war Sandhausen stets um das runde Leder bemüht, war jedoch scheinbar nicht dazu in der Lage sich bietende Chancen zu nutzen. In der 65. Minute sollte die Einwechslung von Fischer für Sievers für etwas frischen Wind sorgen. Wenig später griff erstmals nach dem DFB-Pokal Schauerte wieder ins Spielgeschehen ein. Er kam für David Ulm, der sichtlich nicht den besten Samstag erwischt hatte. Und da aller guten Dinge 3 sind, kam 10 Minuten vor Spielende Dominik Rohracker noch einmal die Chance sich zu beweisen.

Leider wurden die Offensivbemühungen der Badner nicht mit Toren gekrönt und mussten sich aufgrund des frühen Gegentores gegen die Schwaben geschlagen geben. Die Defensivarbeit übernahm die Oberhand und die Offensive vergaß sich scheinbar selbst. Ein starker Leno im Stuttgarter Kasten wehrte auch die letzten Bemühungen zum Sandhäuser Punktgewinn ab.

Es liegt noch einiges an Arbeit vor Pavel Dotchev, man sollte ihm aber eine gewisse Zeit geben, um sich einzuleben und mit der Mannschaft vertraut zu machen. Die Formation der Startelf muss sich erst noch finden. Am Mittwoch gegen die Amateure des deutschen Rekordmeisters Bayern München könnte eine komplett umstrukturierte Elf auf dem Platz stehen, wobei ich mir Stickel und Öztürk, der allerdings noch angeschlagen ist, gut vorstellen könnte.

Mittwoch, 15. September 2010

Das Los zum Glücklichsein?

Wie heißt es so schön? Neues Spiel, neues Glück. Aber sorgen neue Spiele mit neuem Trainer dann auch automatisch für neues Glück? Das kann wohl keiner im Voraus erahnen. Dennoch war der Einstand von Sandhausens neuem Coach Pavel Dotchev gegen den Tabellenführer der 1. Fußballbundesliga gelungen. Frank Löning hatte kein Erbarmen mit dem ‚etwas anderen Verein aus der Metropolregion Rhein-Neckar‘. Er sorgte nicht nur für die frühe Führung, sondern egalisierte mit seinem 2. Treffer auch den Ausgleich von Hoffes Sigurdsson.


Ein Testspiel ist aber eben nur ein Testspiel. Abzuwarten bleibt, ob der Atem auch für die Liga ausreicht. Frank Leichts Konzept ist in Sandhausen nicht angekommen. Die Idee vertrug sich schlicht und einfach nicht mit der Spielweise der Sandhäuser Hardtwaldhelden. Wir sind uns einig, dass es einfach passen muss. Und manchmal tut es das eben nicht, wie in diesem tragischen Fall. So einige hatten sich den Saisonauftakt etwas anders vorgestellt, dennoch kann man die Schuld keinem geben. Ein Konzept & die dazugehörige Mannschaft müssen zunächst einmal heranreifen und zusammenwachsen. Greifen die Puzzleteile allerdings auch nach jähem biegen und brechen nicht ineinander, kann man auch mit Gewalt keine Synthetik mehr erreichen und beide Parteien müssen unter Umständen einsehen, dass sie gemeinsam nicht funktionieren, aber da es zu jedem Topf schlussendlich einen Deckel geben soll, bin ich zuversichtlich, dass beide noch ihr passendes Gegenstück finden werden.


Pavel Dotchev ist also ‚der Neue‘ auf der Bank. Am Samstag wird es ernst. Um 3 Punkte geht es. Ich bin gespannt ob die Mannschaft mit der neuen Situation umzugehen weiß. Aufgeregt fiebere ich der Aufstellung entgegen. Mir geht es noch nicht um 3 Punkte. Viel wichtiger ist zunächst, dass man den Zusammenhalt der Mannschaft erkennen kann. Einer für alle und alle für einen – Kampftgeist eben. Dennoch wäre ich natürlich trotzdem über ein dreifaches Geschenk im Baden-Schwaben Derby am Samstag erfreut.


Sonntag, 29. August 2010

6. Spieltag - 3. Liga Saison 10/11

SV Sandhausen - Dynamo Dresden 4:1 (3:0)

Lange Gesichter am Hardtwald. Ein mächtig gutes Gefühl im Vorfeld hatten wohl nur die Wenigsten. Ich war eine der letzten übrig gebliebenen Optimisten. Der Trainer stand vor der Partie arg in der Kritik. Lassen wir den Mittag noch einmal Revue passieren.

Im Tor stand abermals Ischdonat, der letzte Woche mit einer Glanzleistung in Heidenheim überzeugen konnte. Zinnow bestritt nach augeheilten Verletzungssorgen sein erstes Spiel von Beginn an für die Schwarz-Weißen. Topjoker Emre Öztürk durfte nun auch mal von Beginn an zeigen, was in ihm steckt.

In der Anfangsphase des Spiels befürchteten die meisten den Umschwung als immer weiter in die Ferne rückend. Die Dresdner wirkten beflügelt und rannten den Sandhäusern voraus. Als Sandhausens Beste musste man zu Beginn wohl den Sandhäuser Pfosten und die Querlatte benennen, die Sandhausen vor einem frühen Rückschlag bewahrten. Dresdens Torhüter Kirsten war sich in seiner Sache wohl zu sicher, konnte sich im Gegensatz zu seinem Kollegen aus Sandhausen aber nicht auf den Torrahmen verlassen. Löning zögerte nicht und brachte die Gastgeber in Front. Pech für Dresden, die eindeutig die spielbestimmendere Mannschaft stellten. Dresden war zwar besser ins Spiel gestartet, Sandhausen jedoch mit besserer Chancenverwertung optimistisch gestimmt. Vor allem Frank Löning drehte an seinem 29. Geburtstag sichtlich auf. Nur kurz nach seinem ersten Treffer verpasste er knapp das 2:0. Kirsten hatte die Rechnung allerdings ohne Tim Danneberg gemacht, der den Treffer prompt markierte.

Chaos in der Dresdner Defensive, das die Offensivbemühungen der Gäste zunichte machte. Löning zeigte mit seinem 2. Treffer zum 3:0, dass die Sandhäuser nun nicht mehr unverdient in Führung geraten sind. Nach dem Seitenwechsel waren beide Mannschaften stets bemüht. Dresden kam selten zum Abschluss und wenn doch, stand Ischdonat immer goldrichtig. Etwa 20 Minuten der zweiten Hälfte waren gespielt, als Stefan Zinnow Emres Hereingabe dankend zum 4:0 verwerte. Spätestens jetzt war der Sack zu und die Erleichterung groß.

Mit der Einwechslung von Regis Dorn hätten die Sandhäuser die Führung fast auf 5:0 hochgeschraubt. Er verzog aber zweimal und so gab es statt einer Packung für Dresden zumindest noch einen Ehrentreffer in der 87. Minute, um die Gästefans ein wenig versöhnlich zu stimmen. Dabei blieb es und unterm Strich können beide mit dem Ergebnis hoch zufrieden sein. Dresden hatte zwar vielversprechend begonnen, konnte im Endeffekt allerdings froh sein, dass die Tordifferenz noch so human war.