1. FC Kaiserslautern - SV Sandhausen 1:0 (0:0)
Bei eisigen - jedoch beim geschulten Blick auf den Kalender verhältnismäßig immer noch zu warmen - Temperaturen am vergangenen Sonntag, fuhren wir in die Pfalz. Schon bei Abfahrt eröffnete uns der Präsident das sonntägige Aufgebot, worin man Innenverteidiger fand soweit das Auge reichte. Mit Schulle (Daniel Schulz), Ola (Seyi Olajengbesi) UND Kister sollte zumindest auf dem Papier nichts schief gehen. Aber …
Gute anderthalb Stunden vor Spielbeginn trafen wir am Betze ein und wurden nur wenige Meter entfernt von den Rängen herausgelassen. Nachdem man sich nun 1-2 Glühwein im wenig schnieken Styropor-Becher einverleibt hatte - der mit Verlaub das spannendste an jenem Getränk zunichte machte: nämlich die warmen Hände - nahmen wir trotz der jüngsten Heimpleite erhobenen Hauptes Platz. Mithilfe der akustisch stark konstruierten Gästekurve, kamen dieses Mal sogar viele unserer Rufe in den Ohren der Zuschauer an. Das konnte also nur gut werden.
Gleich zu Beginn mauerten unsere Hardtwaldhelden was das Zeug hielt. Nur leider kommt man alleine mit dieser Taktik im deutschen Profifußball nicht allzu weit. Bereits nach 15 Minuten rückte ein Drittel der Innenverteidigung Younes zu dicht auf die Pelle, was Schiri Thomsen dazu verleitete auf den Punkt zu zeigen. Einmal mehr ließ sich Elfmeterkiller Manuel Riemann nicht lumpen und vereitelte die teuflische Führung.
Weiterhin händeringend versuchten die ‚Pälzer‘ gegen die Helden anzukommen. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn so mancher Lautrer hatte mehr Ballkontakte per Hand wie Fuß. Für die Gebeutelten Sandhäuser kam die Pause gerade recht. Die drei freien Plätze auf der Bank (von 30 Spielern waren gerade 16 fit) wurden vorhin fast an den Höchstbietenden versteigert.
Nach dem Seitenwechsel begannen die Roten Teufel aggressiv und selbstbewusst, spielten sich weit nach vorne, schafften es aber kaum in Riemanns Königreich vorzudringen. Während die Gastgeber sich nicht gerade gastfreundlich aufführten, waren die Gäste gehemmt und schafften es kaum mal den Ball in die gegnerische Hälfte zu tragen. Als der Zeiger das 73. Mal eine Pirouette drehte, landete das Leder in den Maschen. Und da Abseits auch nur in einer gewissen Prozentzahl der Fälle gepfiffen wird - aber hey, es waren ja auch nur 2 Mann im Abseits gestanden - und der ‚Unparteiische‘ offensichtlich einen Heimsieg für gerechter hielt - gingen die Hausherren in Führung. Gemünzt aufs Spielgeschehen auf jeden Fall verdientermaßen, jedoch nicht aus dieser ergaunerten Situation heraus. Und das wenn man bedenkt, dass den Gästen in der Anfangsphase ein Elfmeter verwehrt wurde, während er den Mannen vom Betzenberg auf dem Silbertablett serviert wurde.
Zumindest brachte das die beklemmten Schwarz-weißen mal auf die Idee ein bisschen was nach vorne zu werfen, doch zum Ausgleich sollte es nicht kommen. Auch die Tatsache, dass die Lautrer ständig den Ball ins Aus stolperten half uns nicht im Kampf um die Primzahl, denn selten sah ich so wenige Torschüsse unsererseits. In der Regel ist man als SVS-Fan gewohnt 8-20 super herausgespielte Chancen ohne Happy End zu sehen. Aber nicht einmal das war der Fall. Um ehrlich zu sein, habe ich keine einzige vernommen.
Während die KURpfälzer nur 3 Buchstaben mehr haben, haben die Pfälzer indes 3 Punkte mehr. Oh du teuflische Weihnachtszeit. Und was lernen wir daraus? Auch mit 5 Mann in der Defensive kannst du es schaffen 0:1 zu verlieren. Denn wie wir ja (fast) alle wissen geht es im Fußball ums Tore schießen und nicht nur ums verhindern. In diesem Sinne: Frohe Weihnachten.
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