Die letzten Ergebnisse

20. Spieltag 2. Bundesliga Saison 14/15
SV Sandhausen - FC St. Pauli 0:0

Montag, 10. Januar 2011

Kommentar

Trainerkarussell oder Russisch Roulette?

Einige Fußballvereine wechseln ihre Trainer wie ein Ottonormalverbrauer seine Hemden. Als nahezu perfektes Beispiel hierfür dient der VfR Aalen. Mit der Entlassung von Rainer Scharinger und der damit verbundenen Neuverpflichtung von Ralph Hasenhüttl, war der gefühlt 12. Trainer im Zeitraum der letzten 5 Jahre gefunden.
 
Trainer-Roulette als neuer Trendsport? Nicht nur in Aalen gehen Trainerwechsel öfter als gewollt von statten. Ein Verein stattet einen Trainer mit einem Vertrag über einen gewissen Zeitraum aus. Leider werden mittlerweile weniger Verträge erfüllt, als Trainer vorzeitig entlassen. So entließ beispielsweise auch der SV Sandhausen innerhalb von 10 Monaten gleich 2 vertragsgebundene Trainer. Nachdem Gerd Dais am Hardtwald stolze viereinhalb Jahre erfolgreich tätig war, waren seine Dienste nicht mehr gefragt. Auf einem soliden 8. Platz stand der SVS, als Gerd Dais seinem Nachfolger Frank Leicht weichen musste. Hochmütig verfolgte man insgeheim wohl ein höheres Ziel.
 
Ein Trainerwechsel bringt jedoch nicht zwangsläufig Erfolgserlebnisse mit sich, das bekam man in Sandhausen recht schnell zu spüren. Die laufende Saison wurde mit Platz 13 abgeschlossen. Nachdem in der Sommerpause fleißig ein fast gänzlich neuer Kader zusammengewürfelt wurde, fand man sich gar in den Kellerrängen wieder, den Aufstieg in immer weitere Ferne rücken. 
 
Ziemlich zu Anfang der Saison riss bereits der Geduldfaden und auch Leichts Zeiten gingen zu Ende. Mit Pavel Dotchev war diesmal ein Nachfolger gefunden, der das Ruder rumreißen würde. Oder? Nun zur Winterpause hängt man in den Abstiegsrängen fest und würde die Zeit vielleicht gerne ein wenig zurückdrehen. Das waren jetzt nur zwei Beispiele radikaler Trainerwechsel. Aber vielleicht sollten sich einige Vereine mal fragen, ob man anstelle des Trainers nicht vielleicht lieber das Saisonziel korrigieren sollte. Das ständig kreisende Trainerkarussell gleicht beinahe Russischem Roulette, so haben viele Vereine das Gegenteilige von dem ursprünglich verfolgten Ziel erreicht, nämlich einen  weiteren Abfall in der Fieberkurve. Statistisch gesehen tragen Trainerwechsel nach spätestens 20 Spieltagen Früchte. Doch sollte man das Risiko wirklich eingehen und mitten in der Saison ein gewohntes Umfeld umkrempeln?


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