Die letzten Ergebnisse

20. Spieltag 2. Bundesliga Saison 14/15
SV Sandhausen - FC St. Pauli 0:0

Montag, 16. August 2010

1. Runde DFB-Pokal 2010/ 2011

SV Sandhausen - FC Augsburg 5:7 n. E. (4:4, 3:3, 2:1)

Das war wohl nichts. Hätte man aber auch nicht dran zu glauben gewagt. Damit, dass es letzten Endes doch so knapp war, hätte wohl niemand gerechnet. Realistische Chancen hat man sich in Sandhausen keine gemacht. Wie denn auch? Mit diesem Saisonauftakt? Bei dem man seit 3 Spielen nicht mehr getroffen hat, in jenen aber 6 Gegentore kassierte. Und dann kommt Augsburg. Wer war das noch gleich? Der wahrscheinlich beste Zweitligisit, na toll.

Die Zuschauerzahl war mit 4500 weit unter den Erwartungen geblieben, was wohl auch viel mit der Tatsache zu tun hatte, dass man anstelle des heimischen Hardtwaldstadions das benachbarte Mannheimer Carl-Benz-Stadion, im Zuge der Nachbarschaftshilfe, in Anspruch nahm. Der Ein oder Andere wird sich im Nachhinein wohl darüber geärgert haben, sich nicht ins Stadion begeben zu haben. Denn ich denke ich kann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen, dass jeder Zuschauer voll auf seine Kosten gekommen ist.

Der SV Sandhausen war von Beginn an die spielbestimmende Mannschaft und hatte seine Höchstphase von der 1. bis zur sage und schreibe 78. Minute. Eine kleine Unachtsamkeit in der Abwehr und ein fataler Bock von Sandhausens Leih-Nummer-1 Löhe nach etwa 15 Minuten führte zum unglücklichen Sandhäuser Rückstand. Bis dato verbuchte der SVS nämlich bereits 3 Großchancen, musste aber dennoch den Dämpfer von Thorsten Oehrl hinnehmen. Glücklicherweise nahm sich Neuzugang Tim Danneberg keine 5 Minuten Zeit um den mehr als verdienten Ausgleich einzunicken.

Sandhausen agierte nun noch engagierter und spielte sich abermals gute Chancen heraus. Ulm verpasste wenig später gleich zweimal die Führung, machte das aber nach 35 Minuten nach toller Hereingabe von Pinto wieder wett. Roberto Pinto, der seit langem sein mit Abstand bestes Spiel machte, war kaum zu halten, was fehlte war ein weiteres Tor. Vor der Pause war das zwar nicht drin, dennoch schritt man voller Glückseligkeit mit einer 2:1 Führung in die Kabine.

Hälfte zwei war abermals von Sandhausen bestimmt. Durch ein Foul von Möhrle an Rohracker gab es den ersten Elfmeter im Spiel, dass es noch längst nicht der letzte sein sollte, war aber nicht geplant. Roberto Pinto machte sein Tor, brachte das Leder - unbeeindruckt von Keeper Jentzsch - im Augsburger Kasten unter und baute die Führung auf 3:1 aus. Unglaublich! Allerdings waren noch 40 Minuten zu überbrücken. Sandhausen ruhte sich jedoch keinesfalls auf der deutlichen Führung aus und blieb weiter am Ball. Löning verpasste es mehrfach den Sack zu zumachen. 15 Minuten vor Ende der Partie kam mit Edmund Kapllani plötzlich Feuer ins Augsburger Spiel. Von Anfang an torgefährlich, ließ er mit seinem Anschlußtreffer zum 3:2 Augsburg noch vom Ausgleich träumen.

2 Minuten vor Ende der höchst spannenden Partie brachte Leicht Tausendpfund für Pinto ins Spiel. Eine meines Erachtens nach fatale Fehlentscheidung. Pinto in dieser Schlussphase herauszunehmen und dann nicht etwa Emre Öztürk zu bringen, hat uns wohl das Genick gebrochen.

90 Minuten waren vorüber, 3 Minuten Nachspielzeit angezeigt. Völlig überflüssig hob der zu Beginn der zweiten Hälfte eingewechselte Julian Schauerte närrisch den Arm und provozierte einen Handelfmeter in der 93. Minute. Rafael trat an und verwandelte sicher zum 3:3. Keine Sekunde nach dem Treffer pfiff Referee Seemann ab und es ging in die Verlängerung.

Man hatte sich bärenstark präsentiert und sollte sich nun geschlagen geben? So jedenfalls war mein Gefühl zu Beginn der Verlängerung. In deren erster Hälfte tat sich nicht viel. In der zweiten ging der bayrische Zweitligist in Führung und Sandhausens Traum von der Pokalsensation war geplatzt. Scheinbar! Nicht mehr gerechnet hatte man wohl mit Sreto Ristic, der allen Ernstes in der 119. und somit allerletzten Minute das sagenhafte 4:4 köpfte.

Immer noch nicht vorbei: Elfmeterschießen. Dabei hatten wir doch bereits 2 gesehen und wären höchst fröhlich gewesen, wir hätten uns das Szenario ersparen können. Mit dem erfahrenen Keeper Jentzsch in den Augsburger Reihen, war ein fast unüberwindbarer Gegner gefunden. Mit Bubi Frederic Löhe war Augsburg gut bedient und ausgerechnet der zweifache Torschütze Rafael (schoss den Handelfmeter in der 93.) fand in ihm seinen Meister. Auf der anderen Seite brachte nur Ristic das Runde ins Eckige, während Marco Pischorn und David Ulm das Leder direkt in die Handschuhe vom Augsburger Keeper lenkten und Tim Danneberg die Kugel gar gen Himmel schoss.

Aus die Maus. Nach 90 Minuten regulärer Spielzeit, zwei mal 15 Minuten Nachspielzeit und einem leider dem Spiel nicht gerecht gewordenem Elfmeterdebakel, war das frühe Aus für den Drittligisten aus Sandhausen gekommen und Jos Luhukay wendete dank Sandhäuser Handhilfe von Julian Schauerte und dem dadurch verbundenen Elfmeterschießen, in dem sich Jentzsch glücklicher schätzen konnte, als während der Spielzeit, gerade so noch eine Blamage ab.

Nun schraube ich meine Erwartungen wieder höher und blicke positiv in die laufende Saison, wo ich mir mehr Spiele solcher Sandhäuser Extraklasse erhoffe.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen